Der Untergang...

...ist ein Kriegsdrama von Oliver Hirschbiegel aus dem Jahr 2004.


Handlung

Im November 1942 wird die 22-jährige Münchnerin Traudl Humps im Führerhauptquartier "Wolfsschanze" von Hitler als Sekretärin eingestellt.

Bis zu diesem Zeitpunkt war von den deutschen Truppen der Großteil Europas erobert worden. Zweieinhalb Jahre später hat sich das Blatt jedoch gewendet. Die deutschen Truppen sind an allen Fronten bis auf eigenes Territorium zurückgedrängt worden und die deutschen Großstädte liegen nach massiven Bombenangriffen in Schutt und Asche.

Das Dritte Reich kurz vor dem Zusammenbruch.

 

Am 20. April 1945, dem 56. Geburtstag Hitlers, erreicht sowjetisches Artilleriefeuer erstmals das Berliner Stadtzentrum. Hitler will aber Berlin nicht verlassen, obwohl ihm das immer wieder angeraten wird. Er glaubt immer noch an den Endsieg und an seine Vision von einem "germanischen Weltreich".

Seine Generäle versuchen, ihm die aussichtslose Lage klarzumachen, jedoch reagiert er darauf mit hysterischen Wutausbrüchen. Mit einem solchen reagiert er auch auf die Nachricht, dass die Armeegruppe "Steiner" einen von ihm befohlenen Angriff nicht durchgeführt habe. Er beschimpft seine Generäle als "treulose Feiglinge", spricht jetzt erstmals davon, dass der Krieg verloren sei und dass er sich lieber umbringe, anstatt Berlin zu verlassen oder zu kapitulieren.

 

Hitler nimmt bei seinen Entscheidungen auch keine Rücksicht mehr auf die Zivilbevölkerung und spricht davon, dass das deutsche Volk seinem "verdienten Untergang" entgegengehe.

 

Die meisten politischen Führungsleute haben inzwischen Berlin verlassen und kehren Hitler den Rücken. Diese werden von Hitler als Verräter beschimpft, besonders Hermann Göring, Heinrich Himmler und Albert Speer.

 

Göring versucht mit der Begründung, dass Berlin von der Außenwelt abgeschnitten sei, die Regierungsgewalt zu übernehmen.

Himmler kontaktiert die Alliierten, um ihnen ein Kapitulationsangebot zu machen.

Speer offenbart Hitler, dass er Hitlers Zerstörungsbefehle, damit "der Feind nur noch eine Wüste vorfindet", schon seit Monaten ausgesetzt habe.

 

Lediglich der Reichsminister für Propaganda, Joseph Goebbels, der Staatssekretär Walter Hewel und der Chef der Parteikanzlei, Martin Bormann, bleiben an Hitlers Seite. Seine beiden Sekretärinnen Gerda Christian und Traudl Junge wollen ebenfalls im Führerbunker bleiben, ebenso seine Geliebte Eva Braun, auch nachdem sie ihn nicht davon abbringen konnte, ihren Schwager Hermann Fegelein wegen Fahnenflucht und Verrat erschießen zu lassen. 


Fazit - ab hier wird gespoilert

Eins vorab - "Der Untergang" ist ein Film, den man mindestens einmal gesehen haben sollte.

 

Deutschland, April 1945. 

Die deutsche Armee steht kurz vor der Kapitulation und die Führungsriege der Nazis um Adolf Hitler hat sich in einen Bunkerkomplex zurückgezogen.

Erzählt wird aus der Perspektive von Traudl Junge - der Privatsekretärin Hitlers.

 

Der Film versucht, die letzten Stunden im Leben des Diktators zu rekonstruieren: Von Gesprächen mit Gefolgsleuten wie Goebbels und Speer, über die rasche Hochzeit mit Eva Braun und Mahlzeiten mit dem Küchenpersonal bis hin zum Selbstmord, den Hitler gemeinsam mit seiner Frau Eva verübte. 

 

Der Film basiert unter anderem auch auf dem gleichnamigen Werk des Historikers Joachim Fest und den Erinnerungen von Hitlers damals 25-jähriger Privatsekretärin Traudl Junge. Ausschnitte aus dem Film sind am Anfang und am Ende von "Der Untergang" zu sehen. 

 

Als zusätzliche Information hab ich euch ein Video verlinkt wo ihr das ganze Interview mit Traudl Junge anschauen könnt.

 

 

 

Meiner Meinung nach spielt Bruno Ganz Hitler in einer Art und Weise, die einem das Wesen dieses unberechenbaren Diktators ziemlich nahe bringt. Diesen Widerspruch zwischen dem fürsorglichen Chef auf der einen Seite und dem cholerischen Kriegsherrn, der jeglichen Bezug zur Realität verloren hat auf der anderen Seite. Ein alter, zittriger, gebrochener Mann und gleichzeitig das personifizierte Böse. 

 

Der Film zeigt deutlich, mit welchem Größenwahn und welcher Ignoranz Hitler bis zum letzten Atemzug diktiert hat. Der Film skizziert stetig die Brutalität des damals herrschenden Regimes und des Krieges. Der Hauptprotagonist wird von Bruno Ganz nahezu identisch gespielt, es entsteht zu keinem Zeitpunkt der Eindruck, das die Person Hitler glorifiziert wird. Vielmehr wird dem Zuschauer klar, dass die Deutschen damals einer hochgradig aggressiven, dissozialen Persönlichkeit hinterhergelaufen sind. 

 

Man kann erahnen, in welch geistiger und moralischer Isolation die Schlüsselfiguren des Nazi-Regimes agierten, eindrucksvoll versinnbildlich durch den Bunker als Hauptkulisse und die an mentale Selbstaufgabe der Nazi-Oberen grenzende Einordnung in das grausige Gespinst von Menschenverachtung, Größenwahn und Überlegenheitskomplex: Sich in der schon auswegslosen Situation dem Gehorsam und Treueschwur bis zum grausamen Ende unterzuordnen.

 

Ich finde, der Film sollte im Vorprogramm rechtsextremer Veranstaltungen gezeigt werden: Denn was bitte war und ist an diesem Grauen verehrens- und nachahmenswert? Wer will derart grausige Abgründe für sich selbst zum Ziel der Hoffnung auf ein besseres Leben wählen?

Wie gesagt, es ist ein unheimlich sehenswerter Film. Und wer ihn noch nicht kennst, schaut ihn euch an.

 


Wer spielt mit?

Bruno Ganz

Adolf Hitler

Alexandra Maria Lara

Traudl Junge

Heino Ferch

Albert Speer

Ulrich Matthes

Josep Goebbels

Corinna Harfouch

Magda Goebbels

Juliane Köhler

Eva Braun

Thomas Kretschmann

Hermann Fegelein

Ulrich Noethen

Heinrich Himmler

Christian Berkel

Ernst Günther Schenk